Alpenrosen-Nacktbasidie

Exobasidium rhododendri

Von Ernst-Otto Pieper

 

Alpenrosen-Nacktbasidie; Foto: E.-O. Pieper

Bisweilen fallen in Gärten an Alpenrosen-Arten gallartige Gebilde auf. Diese kirschgroßen, anfangs gelblichweißen, fleischigen Wucherungen, werden später rot und haben (mit etwas Phantasie) die Form einer Ohrmuschel. Diese Krankheit wird deshalb auch Ohrmuschel-Krankheit genannt.

Hierbei handelt es sich um einen Pilz, der im Inneren seines Wirtes lebt und zur Familie der Nacktbasidienverwandten gehört. Er befällt die beiden Alpenrosen-Arten Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) und die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) sowie deren Hybriden.

Die knollenartigen Gebilde sind keine Fruchtkörper des Pilzes, sondern nur die ausgelöste Wucherung in der Pflanze durch das Pilzmyzel.

Der Pilz kam ursprünglich nur dort vor, wo seine Wirtsarten beheimatet sind: In den Alpen, den Pyrenäen und der Tatra. Dort parasitiert er in der Krummholzregion alpiner und subalpiner Lagen überall auf den Rhododendren.

Auf den kultivierten Rhododendron-Arten kommt er wesentlich seltener vor.