Auf der Fährte im Nonnenwald

Von Oliver Zwicker

 

Gemeinsam haben der Jagdverband Hainichen e.V. und der junge Schweißhundeführer Michael Völker in Zusammenarbeit mit Revierförster Marcel Philipp vom Forstbezirk Chemnitz am 10.Juni 2017 für interessierte Hundeführer eine Nachsuchenübung angeboten. Michael Völker hat schon am Tag vorher mit viel Akribie die entsprechenden Übungsfährten angelegt. Dabei wurden diese mit dem Fährtenschuh getreten und pro Fährte brachte er dabei auch zirka 250 ml Schweiß aus.

Jede Nachsuchenstrecke wurde mit mindestens zwei Bögen und einem rechtwinkligen Haken ausgestattet, war 400 bis 500m lang und wurde zur Kontrolle per GPS aufgezeichnet und mittels Markierungsbändern sparsam gekennzeichnet. Am simulierten Anschuss konnten die Hundeführer neben den Eingriffen auch weitere Pirschzeichen finden wie Knochensplitter, Borsten oder ein kleines Schwartenstückchen.

Insgesamt 8 Fährten wurden am Abend vorher auf diese Weise präpariert. Samstag Punkt 9:00 Uhr trafen sich dann alle 8 Hundeführer mit ihren Hunden und Schweißhundeführer Michael Völker im Nonnenwald bei Rossau.

Von Dackel über Terrier, Wachtel, Deutsch-Kurzhaar bis hin zum Weimaraner waren die verschiedensten Hunderassen vertreten. Nach einer kurzen Einführung wurden die Fährten ausgelost und dann war auch schon das erste Gespann unterwegs.

Zuerst untersuchte der Führer den Anschuss, wobei sein Hund in der Nähe abgelegt wurde und ihn beobachtete. Beim Auslegen des Schweißriemens und den weiteren Vorbereitungen zur Nachsuche konnte man den Hunden schon ihr Interesse und die Vorfreude auf das Kommende ansehen.

Hochkonzentriert richteten die Führer nun ihre volle Aufmerksamkeit auf ihren Hund.

 

 

Dabei war es interessant, wie gut der eine oder andere Hund zu „lesen„ war. Natürlich lockten mancherlei frischere Verleitfährten, doch mit dem Kommando „Zur Fährte“ gelang es meist, den Hund wieder auf den rechten Weg zu bringen. Während der Nachsuche beobachtete Michael Völker die Gespanne genau, griff bei Bedarf helfend ein und hatte ebenso wie beispielsweise Weidgenosse Dr. Baude immer einen guten Tipp vom Praktiker parat, der von den Hundeführern gern angenommen wurde. Nicht immer hatten es die Hunde einfach. Da es sehr warm war, stellte gerade die Schweißarbeit auf dem nadelbesetzten Waldboden keine leichte Aufgabe dar.

Um es vorwegzunehmen, es fanden alle Gespanne zum Stück. Dieses war nicht nur einfach eine Überläuferschwarte, nein, es wartete die Sau „Ringo“ auf alle Hunde. Nachdem die Hunde das Stück Schwarzwild gestellt und verbellt hatte, kam in die Sau plötzlich wieder neues Leben und sie schoss auf die Hunde los. Hochinteressant war es, die Reaktionen der einzelnen Hunde in Aktion mit der Sau dabei zu beobachten. Dabei musste Sau „Ringo“ konditionell alles geben, um den 8 Hunden gleichermaßen gerecht zu werden, doch auch diese Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert.

Nach den Aktionen gab es Wasser für die Hunde und eine leckere Grillwurst für die Jägerinnen und Jäger. Dabei konnte man sich auch gleich über das gerade Erlebte austauschen und noch einige Tipps bekommen. Die Hundeführer bedankten sich bei Michael Völker, der schon weitere Nachsuchenübungen in seinem Terminkalender hat. Unser Dank galt auch dem Revierförster Marcel Philipp, der das Revier im Nonnenwald zur Verfügung stellte.

Wir Jagdaufseher sehen in der Nachsuchenübung eine gelungene Aktion, um Tipps vom Profi zu bekommen, den normalen „Allrounder“ auf der Wundfährte weiterzuentwickeln und auch die Zusammenarbeit der Hundeführer untereinander zu fördern.