Bienenbotschafter 2015

Von Ernst-Otto Pieper

Weltweit ist mehr als ein Drittel der gesamten Nahrungsmittelproduktion abhängig von blütenbesuchenden Insekten. Über 300.000 verschiedenen Tierarten sind an der Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen beteiligt. Sie leisten somit einen unverzichtbaren Bestandteil zur Ernährung des Menschen und sichern gleichzeitig die Vielfalt der Pflanzenwelt.
Die Honigbiene und etwa 560 verschiedene Wildbienenarten leben in Deutschland. Sie stellen die meisten Blütenbesucher – ohne sie könnten zum Beispiel Obstbäume und Erdbeeren keine Früchte tragen und Blumen keine Samen bilden. Vom Frühjahr bis zum Herbst sorgen sie für die Bestäubung unserer Blütenpflanzen

Zukünftige Bienenbotschafter auf dem Papenknüll im Naturerlebnisraum Burg/Dithmarschen; Foto: E.-O. Pieper


Wildbienen sind keine „entflohenen“ Honigbienen, sondern deren wildlebende Verwandte. Da sie nicht in menschlicher Obhut leben, bezeichnen wir sie als Wildbienen. Zu ihnen gehören Maskenbienen, Furchenbienen, Seidenbienen, Sandbienen, Wollbienen, Pelzbienen und Mauerbienen, aber auch die verschiedenen Hummelarten.
Leider hat, wie viele andere Tier- und Pflanzenarten, die Gruppe der Wildbienen seit Jahrzehnten einen deutlichen Rückgang erfahren. In Deutschland sind mehr als die Hälfte aller Wildbienenarten in ihrem Bestand bedroht und benötigen deshalb dringend mehr Aufmerksamkeit und geeignete Schutzmaßnahmen.
Im Rahmen eines landesweiten Umweltbildungsprojektes wirbt der Schleswig-Holsteinische Heimatbund zusammen mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und dem Landesverband der Schleswig-Holsteinischen und Hamburger Imker für den Schutz von Wild- und Honigbienen. Die angebotenen Seminare finden statt in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein.

Multiplikatoren und Interessierte konnten und können sich in einem kostenlosen, eintägigen Seminar zum „Bienenbotschafter“ ausbilden lassen.
Ziel ist, Akteure zu gewinnen, die sich dem Schutz der Lebensräume von Wild- und Honigbienen widmen und / oder das Thema in eigene Umweltbildungsangebote integrieren.

Seminarschwerpunkte:

  • Bedeutung von blütenbestäubenden Tieren für Wild- und Kulturpflanzen
  • Vielfalt der heimischen Wildbienen
  • Anregungen und Projektbeispiele: Schutzmaßnahmen / Umweltbildung mit Wildbienen.

Teilnehmerkreis:

Natur- und Landschaftsführer/innen, Waldpädagogen/innen, Mitglieder des Naturschutzdienstes, Schutzgebietsbetreuer/innen, Lehrer/innen; Akteure aus Naturschutz, Umweltbildung, Bauernhofpädagogik, Imkerei, Landwirtschaft, Jagd; Ehrenamtler, Freiwilligendienstler und weitere Interessierte.
Die sechs bisher angebotenen Termine für die Praxisseminare rund um Honigbiene, Sandbiene und Co. waren sehr gut besucht und dank rechtzeitiger Anmeldung konnten auch einige unserer Vereinsmitglieder an dem Seminar in Flintbek bzw. im Naturerlebnisraum Burg mit Waldmuseum teilnehmen.
Dipl. Biologe Norbert Voigt, Seminarleiter und Referent, führte in professioneller Weise durch das Programm und die Erwartungen der Teilnehmer wurden mehr als erfüllt – wir hoffen auf eine Fortsetzung.