Buchenholzteer

Buchenholzteer an Malbäumen

Von Ernst-Otto Pieper

Rot-, Sika- und Schwarzwild sind wie keine anderen Schalenwildarten an Wasser gebunden. Vor allem das Schwarzwild braucht nicht nur die tägliche Tränke, sondern auch das regelmäßige Bad.

Foto: E.-O. Pieper

Das Schlammbaden ist beim Schwarzwild ohnehin noch viel stärker ausgeprägt als beim Rot- oder Sikawild. Sauen suhlen sogar mitten im Winter. So ist also nicht nur Abkühlung der Grund. Suhlen werden vor allem auch zur Bekämpfung lästiger Parasiten wie Flöhe und Läuse genutzt. Diese Quälgeister werden beim Suhlen in Schlamm getaucht und inkrustiert später abgeschüttelt oder am Malbaum abgescheuert. Suhlen und Tränken gehören mit zu den wichtigsten Bestandteilen des Lebensraumes der Sauen und Hirsche.

Sofern in der Nähe der Wasserstellen keine Bäume zum Scheuern vorhanden sind, sollten zusätzlich ein oder zwei stärkere Stammstücke mit borkiger Rinde am Rande der Suhle als Malbäume tief eingegraben werden. Eine gute Lösung sind auch, wie auf dem Foto ersichtlich, „verlängerte“ Stümpfe. Malbäume erhalten noch dadurch eine geradezu anziehende Attraktivität, wenn sie hin und wieder einen Anstrich mit Buchenholzteer bekommen.

Die Tatsache, dass mit Holzteer behandelte Baumstämme in jedem Fall bevorzugt zum Scheuern ausgewählt werden, bieten uns außerdem die Möglichkeit, besonders Schwarzwild von Wertholzstämmen abzulenken. Man kann minderwertige Bäume bestreichen und somit als bevorzugte Malbäume anbieten. Schließlich ist bekannt. dass Malbäume nicht lange leben und spätestens dann absterben, wenn die Rinde restlos abgescheuert ist.