Deutsch Kurzhaar

Von Caroline Peppel, 25718 Friedrichskoog

 

Abkürzung:                        DK

 

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards:   25.10.2000

 

Ursprung:                           Deutschland

 

Schulterhöhe:                   Rüden                  62-66 cm,

Hündinnen          58-63 cm

 

Gewicht:                             25 bis 35 kg

 

Farben: einfarbig braun/ schwarz; braun/ schwarz mit weißen Flecken auf der Brust und an den Läufen; dunkler Braunschimmel mit braunen Kopf und braunen Platten und Tupfen; weiß mit brauner/ schwarzer Maske, braunen/ schwarzen Flecken und braunen/ schwarzen Tupfen; schwarz mit braunen Schattierungen; ein gelber Brand, sehr selten, ist aber zulässig. Sehr in Mode gekommen sind in den letzten Jahren Schwarzschimmel oder Schwarze DK. Diese nannte man früher Preußisch-Kurzhaar.

 

Emma (Baghira von der Königsleite)

 

Dr. Waechter hatte etwa 1907 die Idee, das Pigment und die Augenfarbe des DK zu verbessern. Den Namen Preußisch-Kurzhaar wählte er wegen der Preußischen Landesfarben Schwarz-Weiß. So kreuzte Waechter schwarze Pointer und englische Fox-Hounds in den damals noch Brauntiger genannten Deutsch-Kurzhaar ein. Wobei auch die Braunschimmel, die aus diesen Verbindungen fielen, in das Zuchtbuch „Preußisch-Kurzhaar“ eingetragen wurden.

 

Die Farben waren: „schwarz, schwarzweiß, schwarzschimmel sowie andersfarbige Hunde gleich schwarzen Blutes“. Ab 1933 wurden auch die Hundeverbände gleichgeschaltet. Sie waren jetzt im RDH „Reichsverband des Deutschen Hundewesens“ integriert. 1934 wurde der Antrag gestellt, die „Preußen ins Stammbuch Deutsch-Kurzhaar“ aufzunehmen. Bis dahin waren sie dem Stammbuch auf eigenen Seiten nur beigeschrieben. 1938 erschienen dann im Zuchtbuch keine Preußisch-Kurzhaar mehr, sondern man bezeichnet sie nun als Schwarzschimmel, Schwarz. Nur die Eltern werden noch als Preußisch-Kurzhaar erwähnt.

So lebt der Preußisch-Kurzhaar in der Rasse Deutsch-Kurzhaar fort und hat sogar in den letzten Jahren eine Renaissance dank großer Nachfrage gefeiert.

Logo Deutsch-Kurzhaar-Verband e.V. Mit freundlicher Genehmigung des Verbandes

 

 

Der Deutsch-Kurzhaar (er gehört zur Gruppe der Vorstehhunde) ist eine der beliebtesten und am weitesten verbreitete Jagdhunderasse in Deutschland. Er hat einen außergewöhnlichen Jagdinstinkt und kann sich jedem Klima anpassen.

 

Eigenschaften des DK: Steht fest vor; hat einen ausgezeichneten Geruchssinn apportiert freudig, ob an Land oder zu Wasser; er sucht schnell und gründlich, egal ob im freien Feld oder im Wald; ist nervenstark; raubzeugscharf und temperamentvoll – mit kurzen Worten erklärt, ein vielseitig einsetzbarer Jagdhund (ausgenommen die Baujagd). Wobei es sehr wichtig ist, dass der DK viel Bewegung und entsprechend fördernde Aufgaben hat.

 

Geschichtlicher Hintergrund: Im 19. Jahrhundert wurde in England primär von reichen Landbesitzern gejagt. Dabei ging es nicht darum, mittags den Teller zu füllen, sondern vielmehr um die Zusammenarbeit vom Schützen und Jagdhunden. Im 19. Jahrhundert wurde für jeden Teil der Jagd ein bestimmter Jagdhund eingesetzt. Der Setter und der Pointer (Pointer= Zeiger) hatten die Aufgabe beim Wild vorzustehen. Um z. B. einen beschossenen Fasan zu apportieren, wurde ein Retriever geführt. Der Spaniel wurde zum Buschieren im dichten Gehölz unter der Flinte eingesetzt. Im übrigen Europa entwickelte sich der Jagdhund anders. Dort hieß es – ein Mann ein Hund, das heißt ein vielseitig einsetzbarer Jagdhund für alle Jagdzwecke. Im 15. – 17. Jahrhundert ist der DK durch Einkreuzung aus der spanischen Bracke mit dem Pointer, Bloodhound und Foxhound entstanden. Man verlangte vom Jagdhund vorstehen, apportieren, nachsuchen und einen mutigen Einsatz beim Raubwild.

Des Weiteren wollte man einen umgänglichen Jagdhund, der bei der Familie mit wohnt und das Haus bewacht.

Der Einsatzbereich des Deutsch-Kurzhaar in anderen Ländern ist sehr unterschiedlich z.B. wird in Russland der DK für die Bärenjagd und in der Türkei für die Saujagd ausgebildet.

 

Prüfungswesen des DK:

Derby:                  Frühjahrszuchtprüfung

Solms:                  Herbstzuchtprüfung

AZP:                      Alterszuchtprüfung

VGP:                     Verbandsgebrauchshundeprüfung

IKP:                       Internationale Kurzhaarprüfung

 

Dr. Kleemann Ausleseprüfung: Diese Prüfung ist eine der schwersten Hundeprüfungen der Welt. Voraussetzung für die Zulassung: 1. Preis jeweils im Derby, Solms, VGP und ein Verlorenbringer oder Verbandschweißprüfung, HD- frei.

 

Rassestandard: Der Rassestandard (fixiert wurde diese von Prinz Albrecht zu Solms- Braunfeld) ist bei der F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) mit der Nr. 119 registriert. Ein eleganter, harmonischer und edler Hund, der von Ausdauer und Kraft zeugt.

Durch seine fließenden Oberlinien (Wichtig: Die Widerristhöhe sollte niedriger als die Rumpflänge sein), seinem kurzen und dichten Haar, straffer Haut, trockenem und markanten Kopf, breitem Schädel, kräftigem Gebiss, leicht hängenden Lefzen, braunen Augen, muskulösen Hals, gut bemuskeltem Rücken, breiter und nicht zu tiefer Brust, hoch angesetzter Rute (wird um die Hälfte gekürzt), langen und gut bemuskelten Beinen und harmonischer Bewegungen wird nochmals seine Eleganz und Kraft deutlich unterstrichen.

Das Wesen eines Deutsch-Kurzhaar ist sehr freundlich, nicht nervös oder aggressiv, kinderlieb, fest, anhänglich, intelligent, gelehrig, folgsam und zuverlässig.

 

Mein besonderer Dank geht an Frau Ingeborg Völker- Engler, die mir den Text über Preußisch-Kurzhaar zur Verfügung gestellt hat.