Mächtige Douglasien
Von Ernst-Otto Pieper
Wer auf der A 23 (Hamburg-Berlin) unterwegs ist, sollte die Gelegenheit nutzen, in der Nähe von Parchim sich einen hoch interessanten Douglasien-Standort anzusehen.
Hierzu verlassen Sie zweckmäßigerweise die Autobahn an der Abfahrt Parchim und fahren Richtung Parchim. Auf Höhe des Ortsteils Kiekindemark (nicht einsehbar), unterhalb des 106 m hohen Sonnenbergs, stellen Sie ihr Fahrzeug am Straßenrand ab. Dass Sie an der richtigen Stelle sind, erkennen sie an den beiderseits der Straße stehen mächtige Douglasien.
Verlassen Sie das Fahrzeug und gehen zu Fuß rechts den Berg hinauf. Schon nach wenigen hundert Metern erreichen Sie einen großen Bestand an Douglasien, der etwa 90 m über dem Meeresspiegel steht.
Der Bestand wurde 1894 mit zweijährigen Sämlingen auf einer Freifläche begründet die ursprünglich eine Größe von 3,21 ha hatte. Davon sind zurzeit noch 2,9 ha vorhanden.
Wie aus der Informationstafel zu entnehmen ist, stehen die Bäume offensichtlich auf für Douglasien optimalem Boden – Dobritzer Bändersand-Braunerde. Er ist stark lehmbeeinflusst und gut durchlüftet. (Braunerde ist der häufigste Bodentyp in Mitteleuropa und kommt in sehr vielfältigen Formen zusammen mit anderen Bodentypen vor. Auch die Nutzung ist sehr vielfältig. Braunerde war 2008 „Boden des Jahres“)
Die Bestandsdaten geben folgende Werte an:
Mittelhöhe 47,5 m
Höhe maximal 53,7 m
Mittlerer Durchmesser 68 cm
Volumenmittelstamm 7,20 Festmeter
Grundfläche 47,20 qm
Stammzahl je ha 167
Vorrat je ha 1200 bis 1300 Festmeter
Gesamtwuchsleistung über 1500 Festmeter je ha.
Mit 53,7 Meter Höhe ist hier der höchste Baum zwar rund 10 Meter niedriger als die Douglasie Waldtraut vom Mühlenwald im Günterstäler Stadtwald von Freiburg (Baden-Württemberg), dafür ist aber der Gesamtbestand außerordentlich bemerkenswert und beeindruckend.