Erneute Auswilderung von Auerwild in Thüringen

Von Ernst-Otto Pieper

Balzender Auerhahn im Thüringischen Schiefergebirge Foto: E.-O. Pieper

Seit Jahren werden im Thüringischen Schiefergebirge die Bestände an Auerwild durch Auswilderungen gestärkt. Im September 2010 hatte Thüringen Forst zusammen mit Wildmeister Dieter Bertram ein Auerhuhn-Symposium in Lichte organisiert – ich hatte das Glück, daran teilnehmen zu dürfen.
Seitdem finden jährlich Auswilderungen von Auerwild statt. Hierzu werden in der landeseigenen Zuchtstation in Langenschade bei Saalfeld Jungtiere aufgezogen um sie dann in besonders geeigneten und speziell gepflegten Wäldern auszuwildern.
Im September des vergangenen Jahres konnten 30 Jungtiere ausgewildert werden – 11 Hähne und 19 Hennen.
Noch in den 1970er-Jahren war das Auerhuhn im Thüringischen Schiefergebirge weit verbreitet. In den folgenden Jahren verschlechterten sich die Lebensbedingungen für diese faszinierende Wildart dramatisch und der Bestand brach zusammen.
Im Ringen um den Erhalt des Auerhuhns in den Wäldern Thüringens hofft die Landesforstanstalt wieder eine stabile Population von rund 100 Tieren aufzubauen. Absolut zwingende Voraussetzungen hierfür sind eine verstärkte Bejagung der Beutegreifer Fuchs und Waschbär und eine „auerhuhnfreundliche“ Umgestaltung der Wälder.

Nach Aussage von Stationsleiterin Luise Stephani sind in diesem Frühjahr 25 Auerhuhn-Küken geschlüpft. Diese wurden im Alter von acht bis zehn Wochen in spezielle, im Wald gelegene, Auswilderungsvolieren gebracht, um sie dort auf ihr Leben in freier Wildbahn einzustimmen und damit ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Ob nun alle 25 Jungtiere zur Auswilderung kommen, ist in erheblichem Maße vom sommerlichen Witterungsverlauf abhängig.
Bereits im Frühjahr wurden einige Wildfänge aus Schweden ausgewildert. Sie gelten als robuster und sollen helfen, die genetische Vielfalt der freilebenden Auerhühner zu vergrößern.