Giftpflanzen und Neophythen auf Weideflächen

Von Ernst-Otto Pieper

 

Jahrzehntelang waren für Betreiber von großflächigen Weidelandschaften Giftpflanzen kein Thema. Das hat sich seit wenigen Jahren geändert.

Inzwischen kommt eine Reihe von hochgiftigen Pflanzen vor wie z.B. Wasserschierling (Cicuta virosa) und Jakobs-Greiskraut (=Jakobs-Kreuzkraut) (Senecio jacobaea). Erstaunlich ist die Tatsache, dass es bisher nicht zu nachweisbaren Vergiftungen bei Weidevieh gekommen ist. Offensichtlich spielt der Faktor Erfahrung beim Umgang mit Giftpflanzen bei Herden eine wesentliche Rolle. Meldungen von Todesfällen durch Wasserschierling betreffen entweder Tiere aus unerfahrenen Jungtierherden oder es handelt sich um ältere Tiere, die erstmals mit solchen Pflanzen in Kontakt kamen.

Jakobs-Greiskraut auf einer Weidefläche neben dem Flugplatz Hopen bei St. Michaelisdonn; Foto: E.-O. Pieper

Neophyten, die sich inzwischen überall in der Landschaft ausbreiten, sind ein anderes Problem des Naturschutzes – sie verdrängen heimische Pflanzen und verändern Lebensräume nachhaltig. Von großer Bedeutung sind hier insbesondere die Kartoffelrose (Rosa rugosa) und die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina). Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit ist erheblich. Beide Arten kommen in den Weidelandschaften in erheblichem Umfang vor und werden von den Tieren zu jeder Jahreszeit gern gefressen und geschält. Es besteht Anlass zur Annahme, dass Galloways beide Pflanzenarten im Laufe der Zeit soweit zurückdrängen, dass sie kein Problem mehr für den Naturschutz darstellen.