Honeckers Jagdsitz Schicke Hütte wird versteigert

Erich Honeckers ehemaliger Jagdsitz am Drewitzer See

Von Ernst-Otto Pieper

40 Millionen Ostmark zahlte Stasi-Chef Erich Mielke 1982, um DDRStaatschef Erich Honecker zum 70. Geburtstag eine würdige Jagdresidenz am Drewitzer See in Mecklenburg-Vorpommern zu spendieren. Die 14 ha große Immobilie am Drewitzer See nahe der A 19 zwischen Berlin und Rostock war für Honecker groß genug, um hier mit Parteifreunden und Staatsgästen zu jagen.

Das Haupthaus umfasst fünf Suiten, Restaurant, Wellness-Bereich und Schwimmbad

Honecker und die DDR sind Geschichte, doch seine Privatsuite steht zahlenden Kunden offen – inklusive der Original-Einrichtung.
Nur gejagt werden kann hier nicht mehr.
Im Herbst 1989 wurde der Jagdsitz von aufgebrachten DDR-Bürgern gestürmt. Später wurden benachteiligte Jugendliche dort ausgebildet, bis die Treuhand das Grundstück veräußerte. 1998 kaufte ein Geschäftsmann aus Bremen den Jagdsitz. Er ließ dort 22 Ferienhäuser bauen und gründete die „Jagd- und Naturparkresidenz“, zu der auch noch das weitgehend original erhaltene Jagdhaus Honeckers mit seiner damaligen Suite gehört. Der Kaufmann ging Pleite.
Sein Hauptgläubiger, die niederländische Van-der-Valk-Gruppe, nach eigenen Angaben größter Hotel- Betreiber der Niederlande, ersteigerte Ende 2011 das Areal und nun sollen Urlauber die Ruhe der Mecklenburgischen Seenplatte genießen – sogar in seinem Bett können sie schlafen. Das Haupthaus umfasst fünf Suiten, Restaurant, Wellness-Bereich und Schwimmbad. Bilder an den Wänden des Restaurants und die „Honecker-Suite“ erinnern noch an die „DDR-Staatsjagd“.

Quelle: Welt online