Jagdliche Grundbildung >Eulen 01<

Von Ernst-Otto Pieper

Fragen:

1. Welche Eulenarten sind in Deutschland Brutvögel?

2. Wann hat der Uhu Balzzeit?

3. Wozu dient der „Schleier“ bei den Eulen?

4. Wann ist der Waldkauz aktiv?

5. Warum müssen Eulen Beuteüberschuss deponieren?

6. In welchem „Eheverhältnis“ leben Waldkäuze?

7. Was ist das „Besondere“ an der vierten Zehe bei Eulen?

8. Welches sind die Hauptbeutetiere der Waldohreule?

9. Wie ist die elterliche Brutfürsorge bei Eulen verteilt?

10. Welchen Lebensraum hat die Sumpfohreule?

11. Sind Eulen tagblind?

12. Welchen Lebensraum bevorzugt der Raufußkauz?

13. Wann ist der Steinkauz aktiv?

14. Warum ist das Eulenauge unbeweglich?

15. Welchen Lebensraum bevorzugt der Sperlingskauz?

Antworten:

 

1. Waldkauz, Habichtskauz (Bayerischer Wald), Raufußkauz, Steinkauz, Sperlingskauz, Uhu,

Waldohreule, Sumpfohreule, Zwergohreule (3 Brutpaare 2007).

2. Revierabgrenzung und Paarbildung finden schon während der Herbstbalz im Oktober statt, die eigentliche Balz ist normalerweise im Februar und März. Keine lebenslange Revier- und Partnertreue.

3. Der „Schleier“, eine kranzförmige Einfassung aus steifen, besonders geformten Federn dient als Teil des hochspezialisierten Gehörs der Verstärkung und Lenkung von Schallwellen.

4. Der Waldkauz ist dämmerungs- und nachtaktiv mit deutlichem Schwerpunkt in der Dunkelphase.

5. Eulen haben keinen Kropf und können deshalb nicht „auf Vorrat“ fressen.

6. Die reviertreuen Waldkäuze leben in Dauerehe mit dem Partner, so lange dieser lebt.

7. Die vierte Zehe kann über eine gelenkige Fixierung sowohl vor- als auch zurückgedreht werden („Wendezehe“).

8. Hauptbeutetiere der Waldohreule sind zu ca. 82% Wühlmausarten, ca. 9% Echte Mäuse, vor allem Waldmäuse und etwa 8% Kleinvögel, überwiegend Sperlinge und Grünlinge.

9. Die Weibchen brüten, hudern und füttern die kleinen Nestlinge. Bei einigen Arten beteiligen sie sich an der Beuteversorgung, wenn die Jungen keine intensive Betreuung mehr benötigen. Die Männchen sorgen für Beute von Balzbeginn bis zur Familienauflösung.

10. Offene Landschaften mit niedriger, aber gleichzeitig deckungsreicher Vegetation; vor allem in feuchten, zum Teil sumpfigen Niederungen, Mooren und Verlandungszonen sowie an der Küste in offenen Dünenlandschaften mit Feuchtbereichen.

11. Eulen sind keineswegs tagblind

12. Als Höhlenbrüter ist der Raufußkauz auf Altholzbeständen mit Sch warzspechthöhlen angewiesen.

Für die Tagesruhe benötigt er deckungsreiche Nadelholzbestände und für die Jagd offene Flächen wie Waldwiesen, Kahlschlagflächen und Waldlichtungen.

13. Der Steinkauz ist vorwiegend dämmerungs- und dunkelaktiv, doch ist er auch regelmäßig tagsüber aktiv.

14. Das Auge ist von einem Ring knöcherner Platten eingefasst, der mit dem Schädel fest verbunden ist. Form und Verankerung lassen eine Beweglichkeit von max. 1° zu, was die Vögel durch eine ungewöhnliche Drehbarkeit der Halswirbel kompensieren müssen.

15. Er bevorzugt ältere Nadel- und Mischwälder mit aufgelockerter Struktur. Als Brut- und Depotplatz benötigt er Spechthöhlen.