Jagdliche Grundbildung >Fledermäuse 02<

Von Ernst-Otto Pieper

Fragen:

 

1. Wie schnell fliegen Fledermäuse?

2. Wie alt können Fledermäuse werden?

3. Wie viele Junge bekommen Fledermäuse?

4. Können Fledermäuse nachts auch mit ihren Augen sehen?

5. Wie viel Nahrung brauchen Fledermäuse?

6. Muss man mit Schäden am Haus rechnen, wenn Fledermäuse als „Untermieter“ eingezogen sind?

7. Übertragen Fledermäuse Krankheiten?

8. Warum sind Fledermäuse bedroht?

9. Kann man Fledermäuse umsiedeln?

10. Was mache ich, wenn ich eine kranke, verletzte oder junge Fledermaus finde?

11. Fledermaus im Holzstapel gefunden. Was mache ich dann?

12. Muss ich Fledermäuse melden, die an oder in meinem Haus leben?

13. Wo leben Fledermäuse im Winter?

14. Wie groß ist die größte heimische Fledermausart?

15. Wie viele Fledermausarten kommen in Deutschland vor?

Antworten:

 

1. Die meisten kleineren Fledermausarten erreichen Geschwindigkeiten zwischen 18 und 29 km/h. Europas schnellste Fledermaus ist die Langflügelfledermaus. Sie kann bis zu 70 km/h erreichen.

2. Fledermäuse haben eine hohe Lebenserwartung. Einzelne Tiere der bei uns heimischen Fledermausarten können über 30 Jahre alt werden. Durchschnittlich werden sie 5 bis 6 Jahre alt.

3. Im Jahr bekommen Fledermausweibchen meist nur ein Junges, in wenigen Fälle auch zwei (z.B. Zwergfledermaus)

4. Bei absoluter Dunkelheit können sie nichts sehen. Ihr Gesichtssinn entspricht vermutlich dem Unseren. Sie können allerdings keine Farben sehen.

5. Sie haben einen großen Nahrungsbedarf. Bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts nehmen sie täglich auf (vorausgesetzt die Witterung lässt es zu).

6. Nein, Fledermäuse verursachen in der Regel keine Schäden. Sicherlich unschön, aber harmlos ist der Fledermauskot, der unter manchen Quartieren zu finden ist.

7. Grundsätzlich kann jedes Wildtier Träger von Krankheitserregern sein. Muss einem verletzten oder kranken Tier geholfen werden, ziehen sie vorher feste Handschuhe an.

8. Intensive Landwirtschaft und Einsatz von Pestiziden führen zu einem Rückgang der Beutetiere. Zudem werden viele Quartiere vom Menschen bewusst oder unbewusst zerstört.

9. Fledermäuse leben sehr „traditionsbewusst“. Sie nutzen im Jahresverlauf immer dieselben Quartiere. Ziel muss es immer sein, die bestehenden Quartiere zu erhalten.

10. Schützen sie sich zunächst selbst mit festen Handschuhen (Fledermäuse können kräftig beißen). Rufen sie über den NABU eine Fledermaus-Ambulanz an. Da wird ihnen weitergeholfen.

11. Die Fledermaus vorsichtig (mit Handschuh) in einen anderen Holzstapel an eine Stelle setzen, die der Fundstelle sehr ähnlich ist.

12. Eine Meldepflicht besteht in solchen Fällen nicht. Dennoch freuen sich die ortsansässigen Fledermausschützer über jeden Quartierhinweis.

13. Alle heimischen Fledermäuse halten einen Winterschlaf. Typische Winterquartiere sind Höhlen, Stollen, Bunker oder Keller, die eine konstant kühle Temperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Aber auch Baumhöhlen oder Mauer- und Felsspalten dienen manchen Arten als Winterquartier. Weniger häufig werden auch Dachböden oder Holzstapel genutzt.

14. Die größte heimische Fledermausart ist das Große Mausohr (Myotis myotis). Es besitzt eine

Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern, in einzelnen Fällen auch mehr. Das Mausohr wiegt bis zu 30 Gramm. Vor dem Winterschlaf oder in der Schwangerschaft kann das Gewicht bis zu 40 Gramm betragen.

15. In Deutschland kommen 25 Fledermausarten vor.