Jagdliche Grundbildung >Rehwild 01<

Von Ernst-Otto Pieper

Fragen:

 

1. Wann wird das Erstlingsgehörn gefegt und wann wird es abgeworfen?

2. Wann fegen alte Böcke und wann Jährlinge?

3. Wann ist beim Rehwild das Dauergebiss ausgebildet?

4. Aus wie viel Zähnen besteht das Dauergebiss beim Rehwild?

5. Wann handelt es sich um ein echtes Mehrstangengehörn?

6. Wie sollte in einem Jagdrevier das Geschlechterverhältnis beim Rehwild sein?

7. Wann ist die günstigste Zeit, um Rehwildbestandsermittlungen zu machen?

8. Rehwild gehört zu den Konzentratselektierern. Was bedeutet das?

9. Welche „Duftorgane“ sind sowohl bei der Ricke als auch beim Bock vorhanden?

10. Wie viele Zitzenpaare hat das weibliche Rehwild?

11. Welche Haararten kennen wir beim Rehwild?

12. Wann hat Rehwild sein tägliches Aktivitätsmaximum?

13. Wie lange ist eine Ricke während der Blattzeit paarungsbereit?

14. Wie hoch ist das Geburtsgewicht eines Kitzes?

15. Wer führt einen Wintersprung?

Antworten:

 

1. In der Regel wird das Erstlingsgehörn im Dezember / Januar gefegt und im Januar / Februar abgeworfen.

2. Alte Böcke fegen Februar bis April, Jährlinge meist Mai / Juni.

3. Das Dauergebiss ist zwischen dem 12. und 17. Monat fertig ausgebildet.

4. Es sind 32 Zähne. Bei etwa 3% des Rehwildes kommen Rehhaken vor, dann also 34 Zähne.

5. Wenn jede Stange auf einem eigenen Rosenstock gebildet ist.

6.Es sollte 1 : 1 sein.

7. Im März, wenn man häufig Sprünge an Waldrändern und Lichtungen in der Mittagssonne beobachten kann

8. Konzentratselektierer sind Tiere, die nährstoffreiche, zellulosearme Blatt-, Kraut- und Blütennahrung (auch Früchte und Triebe) auswählen. Faserreiche Nahrung wird im Rehpansen wegen der wenigen zellulosezersetzenden Bakterien kaum aufgenommen.

9. An den Außenseiten der Hinterläufe die Laufbürsten (Kastanien) und zwischen den Zehen der Hinterläufe Zwischenzehensäckchen.

10. Es hat zwei Zitzenpaare.

11. Leithaare, Grannenhaare und Wollhaare. Beim Rehwild sind hauptsächlich Leithaare vorhanden, die, wie bei allen Hirschartigen, von den Grannenhaaren kaum zu unterscheiden sind. Die Haare sind sehr spröde und brechen leicht ab.

12. Nach telemetrischen Untersuchungen ist die Bewegungsaktivität ganzjährig während der Morgen- und Abenddämmerung am größten und am Nachmittag am kleinsten.

13. Ricken sind nur ein bis zwei Tage paarungsbereit.

14. Das Geburtsgewicht beträgt 1,2 bis 2 kg, wobei Bockkitze in der Regel schwerer sind als Rickenkitze.

15. Wintersprünge werden normalerweise von der ältesten Ricke geführt, sie warnt bei Gefahr und bestimmt die Fluchtrichtung.