Jagdliche Grundbildung >Tauben 01<

Von Ernst-Otto Pieper

Fragen:

 

1. Welche Wildtaubenarten kommen in Deutschland vor und welche Horstgewohnheiten haben sie?

2. Was versteht man unter „Schachtelbrut“?

3. Beschreiben Sie den Balzflug des Ringeltaubers.

4. Wie schöpfen Tauben?

5. Womit werden junge Tauben von ihren Eltern gefüttert?

6. Was ist Kropfmilch?

7. Wo verbringen Tauben die Nacht, wenn sie nicht gerade auf dem Gelege sitzen?

8. Wie pflegen Tauben ihr Gefieder?

9. Wie unterscheiden sich äußerlich junge und alte Ringeltauben?

10. Wie viel wiegt eine Ringeltaube?

11. Wo verbringen Ringeltauben die Winterzeit?

12. Wie zeigt der Ringeltauber sein Revier an?

13. Wie viele Eier legen Ringeltauben, welche Farbe haben sie und wie lange dauert das Brüten bis zum

Ausfallen der Jungen?

14. Tauben teilen sich das Brutgeschäft. Zu welcher Tageszeit brütet zumeist der Tauber?

15. Wie lange sind junge Ringeltauben Nestlinge?

Antworten:

 

1. Ringeltaube: Einfacher, flacher Reisighorst in verschiedenen Höhen in den Außenzweigen von Bäumen (immergrüne werden bevorzugt); in Wäldern, Parkanlagen, großen Gärten. Baubeginn Ende März / April. Hohltaube: Höhlenbrüter (überwiegend in Schwarzspechthöhlen; nimmt auch Nistkästen an) in Laub- und Mischwäldern, sowie Parkanlagen mit altem Baumbestand, Felsschluchten. Baubeginn ab Ende März. Türkentaube:kleiner, einfacher Reisighorst auf Bäumen (meist Laubbäume), Mauervorsprüngen, Balkonen o.ä. in unterschiedlichen Höhen; liebt die Nähe menschlicher Siedlungen. Baubeginn März. Turteltaube: Einfacher, flacher Reisighorst in 1 – 4 m (meist 1,5 – 2,5 m) Höhe über dem Boden auf Bäumen oder im Gebüsch. Nur in milden und niederschlagsarmen Gebieten (Weinanbaugebiete).

2. Dabei kommt es zu einer zeitlichen Überlappung zweier Bruten. Während der Weibliche Vogel das Gelege bebrütet, betreut der männliche Vogel die vorangegangene Brut. Das kommt bei Tauben häufig vor.

3. Der Tauber steigt 20 – 30 m steil empor, oft klatscht er dann mit den Flügeln, um dann mit gestreckten

Flügeln abwärts zu schweben. Dies wiederholt er 2 – mal und fliegt so sein ganzes Revier ab.

4. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln heben Tauben den Kopf zum Schöpfen nicht an, sondern sie saugen das Wasser auf.

5. Nestlinge werden bei allen Taubenarten mit Kropfmilch gefüttert, erhalten jedoch vom ersten Tag an auch die pflanzliche Nahrung, die die Eltern fressen. Deren Anteil wächst mit zunehmendem Nestlingsalter.

6. Bei Tauben kommt es im Kropf während der Brutzeit zu einer Verdickung des Epithels (Deckgewebe/Drüsengewebe). Abgelöste Epithelzellen bilden ein fettiges Sekret, was durch das vegetative Nervensystem gesteuert wird, die sogenannte Kropfmilch oder auch Taubenmilch. Es ist eine frischkäseartige weißliche Masse, die von den Elterntieren bei der Fütterung hochgewürgt wird. Sie besteht bei Tauben aus 65 – 81 % Wasser, 13 – 19 % Eiweiß und zu 7 – 13 % aus Fetten.

7. Aufgebaumt auf sogenannten Schlafbäumen.

8. Sie fetten sich nicht ein; „pudern“ sich mit körpereigenem Puder, den besondere Dunen liefern, die ständig wachsen und in einen feinen Talg aus winzigen, staubartigen Teilchen zerfallen; die Bürzeldrüse ist nur schwach ausgebildet.

9. Alte Tauben haben beiderseits einen weißen Halsfleck (der wie ein Ring wirkt) die Jungtauben nicht haben. Leider kein sicheres Merkmal, da auch erwachsene Ringeltauben bisweilen diese Flecken nicht haben.

10. Sie wiegen rund 500 Gramm. Deshalb die alte Bezeichnung „Pfundtaube“ für die Ringeltaube.

11. Je nach Witterungsverhältnissen und Nahrungsangebot sind sie Stand -, Strich- oder Zugvogel (Westeuropa, Südwesteuropa, Mittelmeerraum); sind bis Februar / März zurück.

12.Durch Revierruf, Ausdrucksflug oder auch nur stummes Verharren an exponierter Stelle.

13. Grundsätzlich 2 weiße Eier; die Jungen fallen nach 16 bis 17 Tagen Brutzeit aus.

14. Er brütet zumeist von 10:00 bis 16:00 Uhr.

15. Sie dauert im Mittel 28 bis 29 Tage. Mit etwa 35 Tagen sind sie flugfähig.