Katze und Hund als Wegwerfartikel

Von Ernst-Otto Pieper 

 

Foto: E.-O. Pieper

Schildkröten und Fische sind den Kindern zu langweilig und so werden die Eltern bekniet, eine Katze oder einen Hund anzuschaffen – was häufig zu Weihnachten passiert.Schon bald wird festgestellt, dass der unerwartete Katzennachwuchs viel Arbeit macht und der süße Hundewelpe sich zum ungestümen Rüden entwickelt hat. Endergebnis: mehr als eine halbe Million Haustiere werden jährlich in Deutschland ausgesetzt, meist kurz vor den Sommerferien, die in einigen Bundesländern schon im Juni beginnen. 

Wir appellieren an die Tierhalter, vor dem Urlaub eine geeignete Unterkunft für ihren Vierbeiner zu organisieren. 

Ein lästig gewordenes Haustier aussetzen ist nicht nur herzlos – es ist auch eine Straftat, die mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann (§ 3 Abs. 3 Tierschutzgesetz). Ausgesetzte Vierbeiner üben, soweit sie nicht qualvoll auf Straßen, an Raststätten oder im Wald verenden, in der Natur einen enormen Räuberdruck auf Kleinsäuger und Vögel aus. Beispiel Katzen: in Deutschland gibt es inzwischen mehr als zwei Millionen verwilderte Katzen. Diese töten allein in der Setz- und Brutzeit eine halbe Million Kaninchen und Junghasen, sowie rund sechs Millionen Singvögel. Diese Zahlen basieren auf wissenschaftlichen Ergebnissen von über einem Dutzend seriöser Studien, die der DJV ausgewertet hat. Im Kampf um das Überleben töten Hunde auch größere Wildtiere. Hiervon ist besonders das Rehwild betroffen.