Von Ernst-Otto Pieper
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des Maximilian Graf von Arco-Zinneberg zum 200. mal. Der mehr unter dem Namen „Adlergraf“ bekannte wurde am 13. Dezember 1811 auf Schloss Stepperg (heute ein Ortsteil von Rennertshofen) geboren und starb am 13. November 1885 in Meran.
Wenn man das Bild des Grafen betrachtet, so sieht man einen hübschen, klar und selbstbewusst in die Welt blickenden Mann mit einem allerdings geradezu martialischen Schnurrbart, in flotter altbayerischer Tracht, den hohen Hut mit einem Spielhahnstoß geschmückt, und den unvermeidlichen Zwilling in der Hand.
Graf Arco erlebte noch die Zeit, in der allenthalben die eingestellten Jagden und die lärmenden Treibjagden mit großem Aufwand von Jagdpersonal üblich waren. Obwohl er frühzeitig dem Weidwerk ergeben war, fühlte er sich doch von diesen Massenschlächtereien angewidert und suchte seine Freude auf der Pirsch und dem Anstand sowie beim geräuschlosen Lancieren und Zuriegeln des Wildes. Besonders gerne stellte er den Steinadlern nach, von denen er zehn, teils am Horst, teils am Luder erbeutete; weshalb ihn die Bevölkerung „Adlergraf“ nannte.
Seine Eltern, Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich-Este und Graf Ludwig von Arco, waren sehr wohlhabend und besonders die Mutter erwarb durch Fleiß und Geschäftstüchtigkeit eines der größten Privatvermögen in Bayern. 1825 kaufte die Familie das Schloss Zinneberg im oberbayerischen Glonn. Als Maximilian 1833 Gräfin Leopoldine von Waldburg-Zeil heiratete, erhielt er Schloss Zinneberg als Mitgift. Das Paar hatte 13 Kinder.
Das Paar siedelte später nach Meran über wo beide verstarben. Der im Alter erblindete „Adlergraf“ diente Ludwig Ganghofer 1895 als Vorlage zur Hauptfigur seines Romans „Schloss Hubertus“