Mittleres Zittergras

Von Ernst-Otto Pieper

 

Mittleres Zittergras; Foto: E.-O. Pieper

Das Mittlere Zittergras (Briza media) wird auch Gewöhnliches oder Gemeines Zittergras genannt. Es ist ausdauernd und bildet lockere Rasen mit kurzen Ausläufern. Es erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Zentimetern, selten höher. Blühphase von Juni bis Juli.

Der bevorzugte Lebensraum sind sowohl feuchte als auch trockene, nährstoffarme Wiesen und Weiden.

Früher kam die Pflanze fast überall sehr häufig vor, heute ist sie nur noch an wenigen verstreuten Standorten in West- und Mitteleuropa anzutreffen, so dass sie in den meisten Bundesländern in der Roten Liste unter „stark gefährdet“ geführt wird.

Das Mittlere Zittergras ist eine Lichtpflanze und ein Magerkeitsanzeiger. Gegenüber Bodenarten ist die Pflanze anspruchslos mit leichter Bevorzugung kalkreichen Böden.

Nährstoffeintrag in der Landschaft, intensive Nutzung von Wiesen und Weiden sowie das Sammeln für Trockensträuße sind für den starken Rückgang verantwortlich.

Will man der Pflanze helfen, so ist natürlich zunächst einmal der entsprechende Standort erforderlich. Ideal sind ungedüngte, einmal im Jahr gemähte Extensivwiesen. Die Aussaat von frisch gesammeltem Material im Herbst verspricht den größten Erfolg. Um eine hohe Keimrate bei gelagertem Material zu erreichen, können die Samen für 2 bis 4 Wochen in den Kühlschrank gestellt werden. Danach kann die Aussaat auch im Mai-Juni erfolgreich sein. Die Keimung erfolgt schon 1 bis 2 Wochen nach der Aussaat im Frühjahr oder Herbst. Vor der Aussaat sollte man die einzelnen Samen durch sehr vorsichtiges Zerbröseln zwischen den Fingern aus den gesammelten Ährchen lösen. Die so vereinzelten Samen können nun ähnlich wie gewöhnliche Rasensaat locker auf feuchte vorbereitete Erde ausgestreut und leicht angedrückt werden (nicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer).

Die Pflanze wird „Zittergras“ genannt, weil sich die seitlich abgeflachten Ährchen an ihren dünnen Stielen beim geringsten Windzug bewegen.