Ringeltaube

Colomba palumbus L.

Von Ernst-Otto Pieper

Ordnung:     Taubenvögel (Columbiformes)

Ringeltaube; Foto: E.-O. Pieper

Familie:       Tauben (Columbidae)

Auch:          Große Holztaube, Blautaube, Blocktaube, Kohltaube, Schlagtaube, Pfundtaube

Kennzeichen:

  • Beiderseits weißer Halsfleck (wirkt wie Ring; ist bei Jungtauben nicht vorhanden); ist aber kein sicheres Merkmal, da auch alte Tauben bisweilen diese Flecken nicht haben.
  • beide Geschlechter gleiches Aussehen.
  • Im Flug leuchtend weiße Abzeichen am Flügel und Hals und hell pfeifendes Fluggeräusch.

Größe / Gewicht:

  • Größte heimische Wildtaube; größer als Haustaube.
  • 500 g (Pfundtaube).

Vorkommen:

  • Fast ganz Europa (nicht im nördlichsten Skandinavien) Westlicher und südlicher Teil Asien sowie Nordwestafrika.

Biotop:

  • Waldungen aller Art, größere Gärten, Parkanlagen, Obstgärten, Feldgehölze und Alleen.

Wanderungen:

  • Je nach Witterungsverhältnissen und Nahrungsangebot Stand-, Strich- oder Zugvogel (Westeuropa, Südwesteuropa, Mittelmeerraum).
  • Ringeltauben aus Nordeuropa überwintern z.T. schon in Mitteleuropa, meist aber in Westeuropa.
  • Bis Februar / März zurück.

Besonderheiten:

  • Beim Abflug häufig klatschender oder pfeifender Schwingenschlag.
  • Streicht zur Äsung 10 – 15 km außerhalb des Brutrevieres.
  • Starke Zunahme.
  • Alle Tauben haben keine Gallenblase.

Stimme:

  • gruhkuku kuku gruhkuku kuku gruhkuku kuku kuk.
  • Beim Balzflug und beim Auffliegen oft lautes Flügelklatschen.

Fortpflanzung:

  • Nach 1 Jahr geschlechtsreif.

      Reviergründung

  • März / April.

      Revieranzeige

  • Durch Revierruf, Ausdrucksflug (dient gleichzeitig der Werbung);

     oder einfach mit einem stummen Verharren an exponierter Stelle.

  • Revier wird gegen Rivalen vom Tauber verteidigt; morgens und abends, gelegentlich auch mittags (Rest des Tages Nahrungssuche); mit zunehmender Vegetation mehr Zeit zur Revierverteidigung kurz vor der Brut bleibt der Tauber den größten Teil des Tages im Brutrevier.
  • Revierverteidigung ist am ausgeprägtesten 2 bis 3 Tage vor dem Legen; sind die Jungen geschlüpft, beruhigt sich der Tauber wieder.

      Balz

  • Beginnt mit der Reviergründung.

      Ausdrucksflug

  • Tauber steigt 20 – 30 m steil empor, um dann mit gestreckten.
  • Flügeln abwärts zu schweben. Dies wiederholt er 2 bis 5 mal und fliegt so sein ganzes Revier ab.
  • Oft klatscht er unmittelbar vor der Gleitphase ein- oder mehrmals laut mit den Flügeln.

      Art der Ehe

  • Monogame Saisonehe (Jahresehe); Standvögel auch in Dauerehe.

      Nest

  • Baubeginn meist erst nach erster Kopulation.
  • Wird hauptsächlich vormittags gebaut.
  • Tauber bringt Material, Taube baut.
  • In verschiedenen Höhen in den Außenzweigen der Bäume.
  • Wegen Sichtschutz meist immergrüne Bäume.
  • Einfacher, loser und flacher Bau aus dünnen Zweigen.
  • Keine Mulde; von unten durchsichtig.

      Brut

  • 2 weiße Eier im Abstand von 1 – 2 Tagen, je 17 – 19 g, (40,1 x 28,7 mm).
  • Brutbeginn mit Ablage 2. Ei.
  • Beide Partner brüten abwechselnd.
  • Ausfallen nach 16 – 17 Tagen.
  • Junge 8 – 10 Tage blind und mit haarartigen Dunen bedeckt.
  • 3 – 4 Wochen Nestlingszeit.
  • Sind noch eine weitere Woche Ästlinge.
  • 2 – 3 Bruten (April / Mai bis August / September, eher oder später möglich).
  • Schachtelbrut häufig.
  • Nach der Brutzeit in Schwärmen.

Nahrung:

  • Grünpflanzen, Sämereien (Getreide), Beeren, Eicheln, Bucheckern, Kleintiere.
  • Nehmen regelmäßig Wasserstellen an (saugen das Wasser).
  • Nehmen gerne Salzlecken an