Von Silvia Gabler
Geschichte
Wie bei so vielen anderen Hunderassen liegt auch die genaue Herkunft der Bracken mehr oder weniger im Dunkeln. Es gibt zwar viele Theorien, aber wie so oft in der Kynologie fehlen letztendlich schlüssige Beweise dafür. Holluschek schreibt 1952 in seiner Dissertation “ Die Tiroler Bracken“, dass seiner Meinung nach die Untersuchungen namhafter Forscher gezeigt hätten, dass die ersten Bracken wohl in Ägypten aufgetreten wären. An ihrer Entstehung wäre wohl eine noch unbekannte Wildhundeartbeteiligt gewesen. Holluschek glaubt nicht an einen europäischen Ursprung der Bracken aus Canis familiaris intermedia, da diese nach Tschudy erst Jahrhunderte später als die typischen Bracken des alten Ägyptens in Erscheinung traten. Tschudy nimmt an, dass die Bracken schon nach dem ägyptischen Pharao Ramses III, also bereits 1150 Jahre vor Christus zum Handelsobjekt wurden. Phönezier und Griechen sollen Bracken und Windhunde auf dem Seeweg mit nach Europa gebracht haben. Man rätselt aber noch heute, ob die Bracken nun über Griechenland und schließlich über den Balkan nach Österreich und auch Süddeutschland kamen oder ob deren Weg doch mit den Kelten von Westen nach Osten verlief? Diese Frage wird sich höchstwahrscheinlich nicht mehr beantworten lassen.
Etliche Kynologen betrachten die Brackenjagd als eine Schöpfung der Kelten. Tschudy nimmt aber an, dass diese Keltenbracken, die Segusier bereits eine Züchtung aus altägyptischen Bracken und dem europäischen „Bronzehund“ darstellen. Jungklaus und Freiherr von Engelhardt sind der Meinung, dass die Segusier als eine Kreuzung doggenartiger Hunde mit ägyptischen Hunden anzusehen wären. Aufgrund eines interessanten Versuches von Jungklaus, bei dem er engste Inzucht mit Olper Bracken, die zur Gruppe der intermediären Bracken gezählt werden betrieb, kann man heute annehmen, dass zumindest die Bracken der Mitte sowohl auf doggen- als auch auf windhundartige Ahnen zurückgeführt werden können.
Jungklaus geht auch davon aus, dass nicht etwa das deutsche Jagdwesen die Bracken geprägt hätte, sondern dass vielmehr die Hunde die Jagdform entscheidend beeinflusst hätten.
Feststehen dürfte auch, dass Gallische Kelten schon 380 vor Christus in die Gebiete von Bosnien und Herzegowina einfielen und die dort sesshaften Stämme vertrieben. Mit den Kelten kamen mit ziemlicher Sicherheit auch deren Jagdhunde mit auf den Balkan. Als schließlich den Römern gelang, die Kelten nach Frankreich zurückzudrängen, blieben die Hunde auf dem Balkan. Lange Zeit später, zur Zeit der Kreuzzüge, führten Kreuzfahrer auf ihren Weg nach Byzanz auch französische Jagdhunde mit.
Auf den Rückweg dürften viele Ritter auch bosnische Bracken nach Deutschland und Frankreich mitgenommen haben. So entstand nach Laskas Ansicht ein reger Austausch zwischen westlichen und östlichen Bracken, woraus sich eine Erklärung für die heute noch vorhandene Ähnlichkeit der Brackenformen ergäbe.
Bracken scheinen jedenfalls schon im frühsten Mittelalter bei den Germanen bekannt gewesen zu sein, wie man aus Gesetzessammlungen aus dieser Zeit ersehen kann.
Im Bereich der Ostalpen kann man bereits seit dem frühen Mittelalter einen weit verbreiteten und für die Bergjagd bestens geeigneten Brackenschlag, den so genannten Wildbodenhund, nachweisen. Auf Grund gemeinsamer Rassemerkmale darf man ihn zur Gruppe der intermediären*, Bracken (auch Bracken der Mitte genannt) zählen, zu welchen nach Holuschek, heute die Tiroler-, Brandl- und Bosnische Bracke, ferner die nordwestdeutschen, polnischen und skandinavischen Bracken gehören.
Schon Kaiser Maximilian I. (1459 bis 1519) soll mit edlen Bracken auf die Jagd gegangen sein. In seinen geheimen Jagdbüchern wurden von ihm diese Hunde erwähnt. Dort ist auch davon die Rede, dass er aus diesen seine „Leithunde“ herausnahm. Zur Veredelung seiner Bracken soll der Kaiser schon damals gewaltige Summen aufgeboten haben. Er nahm dazu Hunde aus benachbarten Bergtälern, aber auch aus dem Balkan, die dann mit den vorhandenen Bracken gekreuzt wurden. Da der überaus jagdbegeisterte Kaiser im ganzen Land Bracken stehen hatte, dürfte er damals zu einer weiten Verbreitung der Bracken beigetragen haben. Einheitliche Brackenformen, wie wir sie seit dem frühen 20. Jahrhundert kennen, gab es aber zu dieser Zeit noch nicht.
Bis zum Spätmittelalter etablierten sich so in Tirol eine ganze Reihe verschiedener Brackenformen. Doch dann kam es infolge Not, Fremdherrschaft und nicht zuletzt durch die Freiheitskriege zu einem erheblichen Einbruch im Bestand der heimischen Bracken. Berufsjäger und Bergbauern gelang es aber dennoch, vereint, die alten Schläge vor dem Aussterben zu retten.
Schon ab 1860 begann man in Tirol einzelne Brackenstämme rein zu züchten. Anlässlich einer Hundeausstellung, die im Jahre 1896 erstmals in Innsbruck stattfand, musterte man dort die Bracken Tirols und erstellte erste Rassekennzeichen.
Schließlich gründete man um die Jahrhundertwende einen*„Verein zur Förderung der Rassehundezucht in Deutsch–Tirol“,* dessen hauptsächliche Aufgabe es war, den Fortbestand der heimischen Bracke zu sichern. Im Mai 1908 wurden auf der Internationalen Hundeschau in Innsbruck immerhin 34 Tiroler Bracken ausgestellt. Laut Holluschek standen in den Bergtälern Tirols aber noch viele andere Bracken bei Haltern, denen das Interesse an einer systematischen Zucht bei der neben der Leistung auch auf einen bestimmten Phänotyp hingearbeitet werden sollte, völlig abging. Man benötigt aber Züchter, die willens waren, den Aufbau der Rasse „Tiroler Bracke“ zu tatkräftig zu fördern. Leider gab es bei dieser Zuchtarbeit immer wieder Rückschläge. Sobald in den Würfen zwar phänotypische Hunde fielen, die jedoch mangelnde Jagdeignung zeigten, tauchten bei den Züchtern wieder die althergebrachten Vorurteile, dass Bastarde doch die besseren Jagdhunde wären, auf.
Als man 1910 anlässlich der internationalen Hundeausstellung in Innsbruck erkennen musste, dass das Interesse an der Reinzucht der Tiroler Bracke nur gering war, griff man seitens des Rassehundezuchtvereines zu einer List. Man begann Welpen aus besten Zuchten Berufsjägern und gewissenhaften Führern, wie Holluschek bemerkt, kostenlos zur Verfügung zu stellen. Allerdings waren daran gewisse Bedingungen geknüpft.
Leider fanden all diese Bemühungen um die Reinzucht der Tiroler Bracke, ehe sie einen dauerhaften Erfolg zeigen konnten, durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges ein jähes Ende. Nach Beendigung dieses Krieges waren bedauerlicherweise nur noch wenige Exemplare der Tiroler Bracke vorhanden.
Als sich schließlich auch noch im Jahre 1921 der *„Verein zur Förderung der Rassehundezucht“* auflöste, waren die Zukunftsaussichten die Tiroler Bracke, wie auch schon im Jahre 1908, wieder äußerst ungewiss.
Aber trotz dieser für den Bestand bedrohlichen Situation sollten noch etliche Jahre ins Land gehen, bis schließlich 1931 der „Tiroler Jagdschutzverein“ dieser Rasse intensiv annahm, und Konstantin Graf Thun-Hohenstein im Rahmen dieses Vereins eine Beratungsstelle für das Jagdhundewesen ins Leben rief und Richard Saurwein mit der Förderung des Gebrauchshundewesens beauftragte. Es gelang Saurwein letztendlich, nach einigen Schwierigkeiten verbliebene Reste reinblütiger Tiroler Bracken aufzuspüren und die Zucht unter dem Leitspruch: „Durch Leistung zum Typ“ wieder auf eine zwar zahlenmäßig kleine, aber grundsolide Basis zu stellen. Richard Saurwein wird folgendermaßen zitiert: „Der Tiroler Jäger muss danach trachten, dass er einen rasseedlen und höchst leistungsfähigen Jagdhund an seiner Seite führt. So wie er seine Flinte blitzblank hält, so muss er auch auf seinen unersetzlichen Jagdkameraden, die Tiroler Bracke, achten.“ einer Jagdausstellung, die im Herbst 1936 vom Tiroler Jagdschutzverband in Innsbruck veranstaltet wurde, wurde auch eine sogenannte „Pfostenschau“ für alle Jagdhunderassen durchgeführt. Richard Sauerwein, Oberforstmeister Frieß und Direktor Grafinger bewerteten die vorgeführten Hunde. Nun begann man auch eigene Stammtafeln zu erstellen und ein Zuchtregister einzurichten. Um das Interesse der Jägerschaft zu erwecken, hielt man Schulungen, Brauchbarkeitsprüfungen und Schauen ab.
Die Reinzucht der schwarz-roten Linie der Tiroler Bracken begann nach Holluschek ebenfalls in diesem Jahr. Die Zucht baute sich auf den Rüden „Waldi“ auf, dessen Eltern „Bergmann“ aus dem Oberinntal und „Waldine“ aus Brixen waren. Waldi wurde mit „Hexe“ einer Tochter von Waldine verpaart. Aus dieser Verpaarung stammt „Hasso“ auf den alle wichtigen Zuchtlinien der schwarz- roten Tiroler Bracke zurückzuführen sind.
Leider machte kurz darauf der zweite Weltkrieg fast alle Anstrengungen um den Erhalt dieser Rasse und auch die sich bereits abzeichnenden Erfolge schlagartig zunichte. Unter dem NS Regime wurden die Bracken Österreichs schon im Jahre 1938 gemeinsam mit der Deutsche Bracke in der *Fachschaft „Hochläufige Bracken“* zusammengeschlossen.
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges hatte sich der gesamte Hundebestand dramatisch reduziert. Trotzdem gelang es den Liebhabern der Tiroler Bracke schon kurz nach 1945, diejenigen Hunde, des schwarzroten und des roten Schlages, die die Kriegswirren überlebt hatten, zu erfassen und reinrassig weiter zu züchten.
Bis 1950 wurde die Tiroler Bracke gemeinsam mit Brandlbracke und Steirischer Rauhaarbracke vom *Österreichischen Brackenklub* betreut.
Aufgrund von Differenzen, unter anderem über die 1949 erstellten Zucht- und Prüfungsverordnun-gen, kam es aber letztendlich zur Auflösung dieses Klubs.
In Bruck an der Mur wurde dann 1950 der *Österreichische Brackenverein* gegründet, der seitdem Brandlbracke und Steirische Rauhaarbracke vertritt, in Innsbruck rief man den *Klub Tirolerbracke*ins Leben.
1994 nahm man den niederläufigen Typ der Tiroler Bracke, der nur 30 bis 39 cm Schulterhöhe aufwies, aus dem Standard.
1952 schätzt Richard Saurwein den Gesamtbestand an eingetragenen bzw. eintragungsberechtigten Tiroler Bracken auf circa 900.
In Deutschland wurde die Tiroler Bracke noch bis 1990 zusammen mit Brandlbracke und Steirischer Rauhaarbracke vom *Deutschen Brackenverein e.V.* betreut. Dann hob man auch hier einen eigenen Klub für diese Brackenart, damals noch *„Klub Tirolerbracke, Landesgruppe Deutschland“, *aus der Taufe. Auch in Liechtenstein und der Schweiz formierten sich Landesgruppen.
1998 erlangte die Landesgruppe Deutschland nach einer Satzungsänderung als *Klub Tirolerbracke Deutschland e.V. *mehr Eigenständigkeit.
2004 wurde dieser Klub sowohl vom *VDH* als auch vom *JGHV* als vorläufiges Mitglied aufgenommen.
Beim *VDH* wurden 2006 immerhin 63 und 2007 44 Eintragungen von Tiroler Bracken verzeichnet, im Mutterland Österreich fielen im Jahr 2006 16 Würfe mit 69 Welpen, 2007 in 18 Würfen 93 Welpen.
**Intermediär (Genetik)* aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ausdruck *intermediär* kommt vom lateinischen *intermedius* – /der dazwischenliegende/.
In der Genetik wird zwischen dominant
<http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_(Genetik)>/rezessiver <http://de.wikipedia.org/wiki/Rezessiv> und intermediärer Vererbung unterschieden. Beide Varianten kommen dann vor, wenn heterozygotes Erbgut vorliegt, also das Gen für ein bestimmtes Merkmal in zwei unterschiedlichen Varianten (Allelen <http://de.wikipedia.org/wiki/Allel>) vorliegt. Beim dominant/rezessiven Erbgang setzt sich allein das dominante Allel im Erscheinungsbild (im Phänotyp) durch. Bei intermediärer Vererbung hingegen kommt es zu einer gemischten Merkmalsausprägung, die von beiden Allelen beeinflusst wird.
Eine Pflanze mit Erbinformationen sowohl für rote als auch für weiße Blüten hätte demnach bei intermediärem Erbgang rosa Blüten.
Verwendung und Wesen
Die Tirolerbracke stellt heute den meistgeführten Jagdgebrauchshund Österreichs dar, sie wird dort vor allem von Berufsjägern zum Brackieren und zur Schweißarbeit verwendet.
Im Gegensatz zu englischen Bracken, wie z. B Harrier, Foxhound oder auch zu französischen Bracken wie Francais tricolore, Poitevin usw., die fast immer in der Meute gehalten werden und auch in der Meute jagen, eignet sich die Tiroler Bracke nicht für die Haltung in einer größeren Jagdhundegruppe. Auch sollte sie niemals ausschließlich in einem Zwinger gehalten werden.
Tiroler Bracken sind Solojäger und benötigen unbedingt einen engen Kontakt zu ihrem Führer.**
Die Jagd auf Hasen und Füchse ist heutzutage nur ein kleiner Teil der jagdlichen Verwendung der Tirolerbracke, in deutschen Revieren liegt der jetzige Schwerpunkt mehr auf der Bejagung des Schalenwildes.
Aber auch bei Bewegungsjagden auf Rot-, Muffel-, Dam- und Schwarzwild lassen sich Tiroler Bracken hervorragend einsetzen, da sie über eine gute Wildschärfe verfügen.
Die Bracke ist beim Jagen stets langsamer als das von ihr verfolgte Wild, da sie einen Teil ihrer Kraft zum Lautgeben braucht und dem Wild mit der Nase folgt. Für den Jäger ist dieses so genannte „Läuten“(Lautgeben) auf der noch warmen Fährte das akustische Signal, dass der Hund Wild gefunden hat und in welche Richtung die Jagd sich wendet. Das ist vor allem wenn es gilt, krankem Wild zu folgen, die wichtigste Anforderung an die Tiroler Bracke.
Deshalb ist die Tiroler Bracke auch für die Arbeit nach dem Schuss hervorragend geeignet. Sie besitzt nicht nur einen sicheren Spur- und Fährtenlaut, feinste Nase, Spurwillen und Spurtreue, sie zeigt auch gefundenes Wild mit großer Sicherheit an.
Trotz ihrer ausgeprägten Jagdpassion findet der Jäger in der Tiroler Bracke aufgrund ihres ausgezeichneten Wesens einen ruhigen und angenehmen Jagdbegleiter.
In der Jägerfamilie erweist sie sich als kinderfreundlich und zeigt nicht nur in Bezug auf ihren Führer, sondern auch an Haus und Hof eine ausgesprochen enge Bindung.
Tiroler Bracken werden in der Regel sowohl in Österreich als auch in Deutschland nur an Jäger abgegeben.
*Helmut Pitzer**schreibt zur Verwendung der Tiroler Bracke in Österreich:
Die Tiroler Bracke wird in Österreich noch immer zum Brackieren auf Hase und Fuchs und natürlich zur Nachsuche mit sehr gutem Erfolg eingesetzt. Schalenwild darf ja in einigen Teilen Österreichs nicht brackiert werden (in Tirol ist es z.B. gesetzlich verboten). von daher leisten die Tiroler Bracken noch immer hervorragende Brackierarbeit. Es wird auch bei der Zucht extrem viel Wert auf einen guten Spurlaut (für die Zucht Mindestnote 3 beim Laut erforderlich. 4 ist Höchstnote) gelegt. Die Prüfung darf auch nur auf Hase und eventuell auf Fuchs abgelegt werden. Auch muss eine Verteidigungsbereitschaft beim Wild und/oder beim Rucksack des Besitzers vorhanden sein. Auf Schweißarbeit wird natürlich auch Wert gelegt. Aber das alte Wort, nachdem ein guter Hasenhund noch immer ein guter Schweißhund ist, bewahrheitet sich immer noch.
In der Steiermark, in Salzburg und in Tirol kenne ich genügend Tiroler Brackenführer, die mit ihrem Hund diese wunderschöne Jagdart ausüben.
Von daher mache ich mir über die Zukunft der Tiroler Bracke auch keine Sorgen.
**Helmut Pitzer* ist Führer einer Tiroler Bracke
*“Brackieren“*
Definition aus „Vor und nach der Jägerprüfung“ Krebs blv
Das Brackieren kann man aus dem Stöbern ableiten, wenn ein Hund, der in der Deckung Wild (z.B. Hase, Fuchs) gefunden hat, dieses spurlaut, nicht nur aus dem umstellten bzw. abzusuchenden »Bogen« hinausjagt, sondern auch weiter zäh und ausdauernd auf der Spur bleibt. Das gejagte Wild kehrt nach kürzerer oder längerer Zeit im weiten Bogen in die Gegend, wo es angejagt wurde, zurück, weil es seinen vertrauten Wohnbezirk (Territorium) nicht verlässt und in der ihm bekannten Gegend versucht, den langsam folgenden Verfolger abzuschütteln. Brackieren setzt genaue Revierkenntnis voraus und ist am erfolgreichsten in bergigem Gelände mit vorhersehbaren Pässen und Zwangswechseln.
Die Jagdart beansprucht weites Gelände und dementsprechend große Waldreviere.
In Deutschland ist durch die vielen Straßen und hohe Verkehrsdichte das Brackieren fast unmöglich geworden und ein großes Risiko für die Hunde, der Straße überfahren zu werden.
Standard
*FCI – Standard Nr. 68/ 18. 06. 1995 / D*
_TIROLER BRACKE_
_*URSPRUNG*_*:* Österreich.
*_DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES__:_*10. 10. 1995.
_*VERWENDUNG*_*:* Die Tiroler Bracke ist ein idealer Gebrauchshund für den Wald- und Bergjäger. Sie wird als Bracke (Solo) zur lauten Jagd auf Hase und Fuchs und als Schweißhund für Nachsuchen auf alle Wildarten eingesetzt.
*_KLASSIFIKATION FCI_**:* Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen Sektion 1.2
Mittelgroße Laufhunde.
Mit Arbeitsprüfung (Brackier- und Schweißprüfung).
*_KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS_* : Die Tiroler Bracke stammt wie alle Brackenrassen von der Keltenbracke ab und stellt mit ihrem guten Stockhaar am reinsten den Typ des Wildbodenhundes dar. Kaiser Maximilian I. verwendete schon um 1500 diese edlen Bracken in Tirol zur Jagd und erwähnt in seinen Jagdbüchern, dass er aus diesen seine Leithunde herausgenommen hat. Um 1860 begann man in Tirol einzelne Stämme rein zu züchten; 1896 wurde ein Standard erstellt und 1908 offiziell anerkannt.
Von den vielen einst in Tirol beheimateten Brackenschlägen ist nur mehr der rote und der schwarzrote Farbschlag erhalten geblieben. Die Tiroler Niederbracke wurde 1994 aus dem Standard genommen.
_*ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD*_: Mittelgroß. Knochen von mittlerer Stärke, kräftig, bemuskelt, sehnig, fließende lange Außenlinien, robust, gesund. Langrechteckformat, etwas länger als hoch.
_*VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)*_: Wesensfester, passionierter, feinnasiger Jagdhund, der selbständig sucht und ausdauernd jagt, mit ausgeprägtem Spurlaut, Spurwillen und Orientierungssinn.
*_KOPF_:*
_OBERKOPF_:
_Schädel_: Breit, trocken, leicht gewölbt.
_Stop_: Deutlich.
_GESICHTSSCHÄDEL_ :
_Nasenschwamm_ : Schwarz, nicht senkrecht abgestutzt.__
_Fang_ : Mäßig tief, gerade.
_Lefzen_ : Kurz und knapp anliegend.
_Kiefer/Zähne_ : Kräftiges, vollständiges Scherengebiss. Gewünscht ist ein vollständiges Gebiss mit 42 Zähnen; das Fehlen von insgesamt 2 PM1 oder PM2 (Prämolaren 1 oder 2) wird toleriert; die M3 (Molaren 3) werden nicht berücksichtigt.
_Augen_: Augapfel groß, nicht tiefliegend, Lidspalte rund, Iris dunkelbraun, Nickhautrand pigmentiert, Lider dem Augapfel gut anliegend.
_Behang_ : Breit, hoch angesetzt, unten abgerundet, reicht mäßig gestreckt bis zum oberen Fangzahn.
*_HALS_ :* Mäßig gewölbt, weder tief noch hoch aufgesetzt, trocken, ohne Wamme
_KÖRPER_ : Langer Rumpf.
_Widerrist_ : Ausgeprägt, bildet den höchsten Punkt der oberen Linie.
_Rücken_ : Gerade, stramm und mäßig breit.
_Kruppe_ : Mäßig abfallend, nicht abschüssig, breit und lang.
_Brust_ : Sehr tief, mäßig breit, gut gewölbte Vorbrust.
_Untere Profillinie und Bauch_ : Etwas aufgezogen, mittlere Flankentiefe.
_RUTE_ : Hoch angesetzt, lang, reicht mindestens bis zum Sprunggelenkshöcker, wird in Erregung hochgetragen, säbelförmige Biegung ist zulässig; dichte Bürstenrute erwünscht.
_*GLIEDMASSEN *_
_VORDERHAND_ : Läufe gerade.
_Schultern_: Schräg gelagert, gut bemuskelt.
_Oberarm_ : Gut gewinkelt.
_HINTERHAND_ :
_Allgemeines_: Gelenke der Hintergliedmassen gut gewinkelt.
_Oberschenkel_ : Breit und sehr gut bemuskelt.
_PFOTEN_: Kräftig mit eng aneinander liegenden, gut gewölbten Zehen und kräftigen Ballen.
_*GANGWERK*_: Raumgreifend, sehr schnell, ausdauernd.
*_HAARKLEID_ *
_HAAR _: Dichtes Stockhaar mit Unterwolle, eher grob als fein. Bauch behaart, Keulen gut behost. Rute gut behaart mit dichter Bürste.
_FARBE_ : Rot oder Schwarzrot (kann auch dreifarbig sein).
/Roter Schlag : /Rot, hirschrot oder rotgelb. Zu helles Gelb ist nicht erwünscht.
/Schwarzroter Schlag/ : Schwarzer Mantel oder Sattel mit rotem, meist nicht scharf abgegrenztem Brand an den Läufen, Brust, Bauch und Kopf.
Die lohfarbenen Abzeichen über den Augen (Vieräugl) sind zulässig.
/Weiße Abzeichen/ : (Gelten für beide Farbschläge). Halsstreifen,
Vorder- und Unterbrustfleck, Pfoten, Läufe. Das Fehlen von weißen
Abzeichen ist nicht als Fehler zu bewerten.
_GRÖSSE_ : 42 – 50 cm.
_Widerristhöhe_ : Rüden 44 – 50 cm,
Hündinnen 42 – 48 cm.
_*FEHLER*_*:* Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
* Zu windig, zu hochläufig, zu niedrig gestellt.
* Schädel grob.
* Lefzen hängend.
* Glas- oder Birkauge.
* Behang zu kurz, zu lang, gefaltet.
* Rücken zu lang, zu weich.
* Scheuheit.
_*AUSSCHLIESSENDE FEHLER*_ :
Agressiv oder ängstlich
Nasenschwamm braun
Vor- und Rückbiss.
Fehlen von mehr als insgesamt zwei PM1 oder PM2.
Ausgesprochene Scheckung.
Leberfarbene Hunde.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
*_N.B._* : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
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Text Geschichte: Silvia Gabler, http://jagdhunde.repage4.de/
Text zur Verwendung: Silvia Gabler, Helmut Pitzer
Quellenangabe
*Photo*auf dieser Seite *„Dachs von der Kroneneiche“ *Tiroler
Bracken Rüde rot, Ilka Becker www.rauhhaardachshunde.de
<http://www.rauhhaardachshunde.de/>
*Standard FCI* www.fci.be <http://www.fci.be/>
*Eintragungszahlen VDH *www.vdh.de <http://www.vdh.de/>
*Eintragungszahlen 2006 ÖHZB* Herausgeber Österreichischer
Kynologenverein www.oekv.at <http://www.oekv.at/>
*Eintragungszahlen Österreich 2007:* Zeitschrift Jagd in Tirol
des Tiroler Jägerverbandes e.V. __ <http://www.tjv.at/>_www.tjv.at
<http://www.tjv.at/>_
*Klub Tirolerbracke Österreich *__
<http://www.klub-tirolerbracke.at/>_www.klub-tirolerbracke.at
<http://www.klub-tirolerbracke.at/>_**
*Klub Tirolerbracke Deutschland.e. V *__
<http://www.klub-tirolerbracke.de/>_www.klub-tirolerbracke.de
<http://www.klub-tirolerbracke.de/>_**
*Die Tiroler Bracken *Dissertation Günther Holluschek** 1952
*Wild und Hund *Ausgabe
*Weidwerk *Ausgabe 11/2005
*Knaurs Großes Hundebuch*Ulrich Klever Droemer Knaur
*Jagdhunde Anschaffung, Rassen, Jagdpraxis* Claude Rossignol &
Alexandra Caccivio Könemann Verlag
*Jagdhunde in Deutschland im JGHV* Bernd Krewer BLV
*Enzyklopädie der Jagdhunde *Hans Räber Kosmos Verlag