Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) feiert 100. Geburtstag

Der Verein Naturschutzpark e.V. ist eine der ältesten privaten Naturschutzorganisationen Deutschlands. 1912 in München gegründet, hat er sich zum Ziel gesetzt, großflächig Naturschutz zu betreiben.

Wacholderheide im Totengrund; Foto: Ernst-Otto Pieper

Nach dem Vorbild der amerikanischen Nationalparks möchte der Verein schutzwürdige und eindrucksvolle Landschaften mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt, insbesondere Lüneburger Heide und im Nationalpark Hohe Tauern schützen und pflegen.

Im Hochgebirge hat der Verein maßgeblich dazu beigetragen, dass der 1. Nationalpark Österreich in den „Hohen Tauern“ entstand. Die hier z.T. seit 1913 i Eigentum des Vereins befindlichen Flächen (3.50 ha) bilden einen Teil des Kerngebietes dieses Nationalparks.

Das vom VNP 1956 initiierte Programm zur Gründung von Naturparken hatte die Ausweisung großräumiger und schutzwürdiger Landschaften auch im Mittelgebirge zur Folge.

Seine Aufgaben sieht der VNP nach wie vor im Erwerb weiterer Flächen zum Zwecke des Naturschutzes sowie im Schutz und in der Entwicklung der vorhandenen Flächen im Eigentum.

Im Tiefland Norddeutschlands wurde der Verein bereits ein Jahr nach seiner Gründung mit dem Ankauf des Wilseder Berges aktiv. Heute werden etwa 9.000 ha in der Lüneburger Heide bewirtschaftet.

Ziel ist der Schutz und die Entwicklung der Gesamtgefilde im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, das ohne den VNP nicht entstanden wäre.

Die Heideflächen im Naturschutzgebiet sind mit über 5.200 ha die größten zusammenhängenden Reste binnenländischer Zwergstrauchheiden Mitteleuropas, die aus bäuerlicher Tätigkeit entstanden sind. Sie haben deshalb für eine spezielle Tier- und Pflanzenwelt eine überlebenswichtige Bedeutung.

Wilsede; Foto: Ernst-Otto Pieper

Der hohe Waldanteil von über 65% macht das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide gleichzeitig zu einem der größten Waldnaturschutzgebiete Deutschlands. Der VNP pflegt seine Wälder (ca. 2.500 ha) nach den Grundsätzen der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW).

Zusammen mit den vielen hier vorhandenen Moortypen und den Bachläufen stellt dieses Naturschutzgebiet eine verkleinerte Abbildung der zum Teil seit Jahrtausenden existierenden Lebensräume im nordwestdeutschen Tiefland dar.

Schutz von Kulturdenkmälern ist neben dem Naturschutz ebenfalls Aufgabe des VNP. Die Stiftung unterhält mehr als 220 Gebäude, Schafställe und Bienenzäune. Daneben pflegt der VNP viele kulturhistorisch bedeutsame Landnutzungsformen wie Stühbusch und Hutewald.

Die Landwirtschaft im Naturschutzgebiet erhält durch den VNP-Landschaftspflegehof Tütsberg neue Impulse.

Der Tourismus lässt sich aus diesem Gebiet nicht wegdenken. Durch Information und Besucherlenkung wird ein sinnvoller und praktikabler Ausgleich der Interessen von Mensch und Natur geschaffen. Weiterhin betreibt der VNP Informationshäuser sowie das Heidemuseum mit Sonderausstellungen in Wilsede.

Blick in das Heidemuseum in Wilsede; Foto: Ernst-Otto Pieper

 

Die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide ist 2002 aus dem Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) hervorgegangen. Zum Stichtag 1.1.2008 übertrug der Verein Naturschutzpark sein gesamtes Vermögen in der Lüneburger Heide und sämtliche damit verbundene Rechte und Pflichten auf seine Stiftung.

Die Zielsetzungen der Stiftung sind mit denen des Vereins laut Stiftungssatzung identisch. Auch personell gibt es zwischen Vereins- und Stiftungsführung weit reichende Überschneidungen, welche für alle Zukunft den Schutz der Lüneburger Heide im Sinne des Vereins gewährleisten.

Unter dem Kürzel „VNP“ sind insofern zukünftig sowohl Stiftung als auch Verein zu verstehen.

Unter dem Dach „VNP“ sind damit der Verein Naturschutzpark e.V., die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide und die VNP-Naturpark-GmbH versammelt. Letztere ist zuständig für die an betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ausgerichtete Führung der Nebenbetriebe, z.B. der Milchhalle in Wilsede oder des Hotels Hof Tütsberg.

Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide