Was bedeutet eigentlich „K-Strategie“?

Von Ernst-Otto Pieper

 

Bei der Besiedlung eines Biotops werden zwei Fortpflanzungsstrategien unterschieden, die als K-Strategie und r-Strategie bezeichnet werden.

Lebewesen mit K-Strategie (K für Kapazität [Umweltkapazität]) produzieren relativ wenige Nachkommen die aber eine hohe Überlebenschance haben. Mechanismen zum Schutz der wenigen Nachkommen bestehen bei Tieren z.B. in der Brutfürsorge und Brutpflege.

Besondere Merkmale der K-Strategen:

  • sie leben relativ lang
  • sie werden relativ groß und
  • sie leben unter relativ konstanten Bedingungen.

Welche Lebewesen sind K-Strategen?
Zu den K-Strategen gehören z. B. langlebigen Waldbäume wie auch die großen Wirbeltiere (Mensch, Elefant, Rotwild usw.). Aber auch die Fledermäuse mit ihrer Langlebigkeit, ihrer geringen Nachkommenzahl und ihrer langsamen körperlichen Entwicklung gehören zu den K-Strategen.

r-Strategen (r für Reproduktionsrate) sind demnach Arten, die auf eine hohe Reproduktionsrate setzen, weil sie relativ wenig in ihre Nachkommen investieren. Sie produzieren stattdessen eine hohe Nachkommenzahl, von denen nur ein geringer Teil überlebt. Nach dem Motto: „Die Masse macht’s!“ reicht die Zahl der überlebenden Nachkommen in aller Regel aus, um den Bestand zu sichern.

Besondere Merkmale der r-Strategen:

  • deren Individuen leben meist recht kurz
  • sie sind eher klein
  • sie besiedeln stabile Standorte kurzfristig
  • sie sind in ihrem Populationswachstum starken Schwankungen unterworfen.

Welche Lebewesen sind r-Strategen?

Die r-Strategie tritt z.B. bei vielen Insekten, Parasiten und Fischen auf.

Mit dem Schlagwort „Quantität (r-Strategie) gegen Qualität (K-Strategie) lassen sich die beiden Strategien vereinfacht beschreiben. Ein absolutes Maß für die Ausprägung einer Strategie gibt es nicht; stets müssen unterschiedliche Arten in Relation zueinander betrachtet werden.