Wer wir sind und wo wir herkommen:
Der „Verein zur Erhaltung des Auerwildes im Sauer-, Sieger- und Wittgensteinerland e.V. (VEA)“ gründete sich 1993 und setzte ein Konzept der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung Nordrhein-Westfalen fort, weil nach wissenschaftlicher Meinung in der Region noch ein ausreichender Lebensraum für Auerwild vorhanden sei.
Alle Aussetzungsmaßnahmen und das Werben für die Auerhühner wurden aus Mitgliedsbeiträgen (25 Euro Jahresbeitrag) und Patenschaften (200,- Euro) für ein Auerhuhn finanziert.
Mit kurzzeitiger Unterbrechung und je nach finanzieller Lage wurden jährlich zwischen 5 und 20 Stück Auerwild ausgesetzt. Die Beobachtbarkeit von Auerwild war auch den Bürgern möglich. Nicht nur in wissenschaftlichen Abhandlungen, sondern beim Bäcker und Friseur wurde in der Region über Auerwild gesprochen.
Ein Auerhahn, an dessen Balzplatz eine Langlaufloipe vorbei führte, begleitete gelegentlich die Wintersportler, was als Belästigung aufgefasst wurde.
Zu einem Zeitpunkt, an dem man sich an der Zuwanderung oder auch dem Aussetzen von Luchsen und Wölfen begeistert, wurde der damalige Projektleiter Herbert Volkmer von Vertretern des Sauerländischen Gebirgsvereins aufgefordert, den Auerhahn zu „entfernen“, was zur Nachdenklichkeit führen muss.
Im Jahr 2004 gründete sich die „Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner“, um grenz- und länderübergreifend einen Erfahrungsaustausch zu bündeln und den Raufußhühnern zu dienen.
Aus den Ländern Niedersachsen und Thüringen wurden der Leiter des Auerwildprojektes Nationalpark Harz Herr Forstamtmann Rudolf Eichler und Herr Udo Häger von der Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei in den Vorstand berufen. Vorsitzender beider Organisationen ist der Unternehmer Thomas Niehage aus Winterberg.
Begleitet, seit der Gründung der Organisationen, wurden die Verbände von Dr. Heinrich Spittler, ehemaliger stellvertretender Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in NRW und Forstdirektor Peter Schmitt, Leiter der Forstgenbank in NRW: Die Mitglieder sind bunt gemischt von Jungjägern, Unternehmern, Züchtern von Raufußhühnern sowie Hegeringen, Jägerkameradschaften der Bundeswehr, Jagdaufseherverbände und Berufsjäger, die in einer Schlüsselstellung von „Rote-Liste-Arten“ stehen. Zusammen mit dem Natur- und Jagdmaler Dr. Rolf Brunk und Dr. Gunter Sodeikat vom Institut für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sind wir mit unseren Mitgliedern auf der Suche nach Persönlichkeiten, die zu den Wurzeln und kulturellen Werten der Jagd zurück führen, um Verantwortung und Hege, nach dem Bundesjagdgesetz, für bedrohte Wildarten zu übernehmen.
Aufgaben und Ziele beider Organisationen sind die Sicherung, Erhaltung und Erweiterung von Lebensrecht und Lebensqualität der Wildtiere in der beanspruchten Kulturlandschaft.
Es ist dabei nicht zielführend, unsere Mitmenschen in Naturschützer und Naturnutzer aufzuteilen, weil wir alle, mit jedem Atemzug, Nutzer der Natur sind.
Unterstützt werden wir durch gemeinsames Handeln der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftungs- GmbH sowie des Verlages J. Neumann-Neudamm.
Noch weht in früher Stunde geheimnisvoll die Nacht, da ist im Waldesgrunde der große Hahn erwacht.
Des Mondlichts weißer Schleier weht dämmernd um den Tann, da hebt der stolze Freier sein Lied zu singen an.
O Waidmannsblut, dem Reigen zu lauschen unverwandt, wie pocht`s vom Herzen eigen, zum Auge, in die Hand!
Gebiete seinen Schlägen, ein Schritt, ein Blitz ein Knall. Halali jauchzt entgegen vom Berg der Widerhall.
Forstmeister Georg Simon (1857 – 1932) Leiter des Spessartreviers Altenbuch.
Lebensansprüche
Alte Jägersprüche:
„Wald regeneriert, Auerwild stirbt“
„Buchenlaub raus, Auerhahnbalz aus.“
In weiten Regionen unseres Landes ist die „Auerhahnbalz aus“. Auf Höchstnutzung zugeschnittene Waldwirtschaft wurde zum Todfeind der Raufußhühner.
Dagegen schaffen Naturkatastrophen, wie Windwürfe, Raupenfraß und Schneebruch, bei allem Bedauern für die Bewirtschafter, Lebensräume für Raufußhühner. Sie sind Hungerkünstler und können sich, selbst bei großer Schneehöhe von Koniferennadeln und Knospen der Laubbäume und Sträucher ernähren. Gerne werden Waldbeeren aller Art aufgenommen. Für die Aufzucht des Nachwuchses werden in den ersten Wochen Insekten, Ameisenpuppen, Schnecken und Spinnen, Würmer und zarte Pflanzenteile aufgenommen. Geschlossene, abgedunkelte Waldbestände bieten nur eingeschränkt Lebensräume, doch das gilt nicht nur für die Raufußhühner.
Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass in den Vorkommensgebieten der Raufußhühner, Auer-, Birk und Haselhuhn in den forstlichen Dienstbesprechungen wieder Erwähnung finden.
Wir brauchen einen Tierschutz und Naturschutz, der nicht die Handlungsweise des Jägers bei der Regulierung von Beutegreifern ständig anprangert.
Wir brauchen in einer wissenschaftshörigen Zeit Wissenschaftler, die gemeinsam mit Grundeigentümern und Jägern, Rechts- anwalt des Wildes sind und Wildtiere nicht zum Spielball werden lassen zwischen Naturschutz und Jagd.
Visionen
Wir brauchen den qualifizierten Wildhüter, Berufsjäger, Aufsichtsjäger, wie immer er genannt wird. Er genießt in der Öffentlichkeit Ansehen und Vertrauen, steht nicht nur in einer Schlüsselposition zukunftsorientierter Jagd, sondern ist in Raufußhuhngebieten durch keine Hilfskraft, keine jagdliche Technik und wissenschaftliche Erkenntnis zu ersetzen.
Wir brauchen eine Vision, bei der alle, die sich dem Tier- und Naturschutz verbunden fühlen, ihre Kräfte mit der Jagd bündeln und sich nicht in Grabenkriegen erschöpfen.
Jagd-, Tier- und Naturschutz, ernst und kenntnisreich betrieben, können keine Gegensätze sein, weil es allen um den Erhalt der Wildtiere und ihrer Lebensräume geht, ohne die es letztlich auch keine Jagd mehr geben könnte.
Raufußhühner sind Indikator anspruchsvoller Lebensräume. Sie sind ein Stück Kulturgut und kommen dem Stellenwert von Burgen, Schlössern und Museen gleich.
Der Auerhahn ist das Flaggschiff des Bergwaldes.
Mitgliedschaft
Die Jagd auf Raufußhühner ist ein großes Erlebnis. Wir wollen die Raufußhühner und die Jagd darauf erhalten, wo sie in gesunden Populationen erlaubt und vertretbar ist. Jeder Hahnjäger, der mit gutem Gewissen noch Raufußhühner bejagt, gehört in die „Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner e.V.“
Er ist uns als Erfahrungsbereicherung und Mitstreiter in einem Kreis anspruchsvoller Jäger willkommen.
Am 10. Okt. 2009 fusionierten die beiden Organisationen und gründeten die Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner und des Auerwildes im Sauer-, Sieger- und Wittgensteinerland e.V. (GERA). Raufußhühner sind Indikator naturnaher Lebensräume und Argumentation für Jagd, Hege und Grundeigentum.
Antrag auf Mitgliedschaft an die Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner e.V.
Jahresbeitrag 25 Euro
Antrag auf die Übernahme einer Auerwild-Patenschaft im Sauerland
ein Stück Auerwild
fünf Stück Auerwild
zehn Stück Auerwild
durch eine Spende von 200 Euro pro Stück an GERA zur Durchführung entsprechender Maßnahmen.
(Als Dank für die Patenschaftsübernahme überreicht GERA jedem Paten die bronzene Auerhuhnnadel für ein Stück, die silberne Auerhuhnnadel für fünf Stück bzw. die goldene Auerhuhnnadel für zehn Stück Auerwild mit einer entsprechenden Urkunde und Einladung zur Auswilderung im Sau- erland.)
Anfragen an den Geschäftsführer: Wildmeister Dieter Bertram, Michael-Schumacher-Str. 16, D-53894 Mechernich Lorbach,
Tel. u. Fax 02484 – 911641