Oswald Römer

Zum 70. Geburtstag und 10. Todestag

Von Ernst-Otto Pieper

 

Oswald Römer kam am 11.05.1938 in Berghausen im Kreis Wittgenstein zur Welt.

Schon in seiner Kindheit und Jugend zeichnete er begeistert und schuf auch erste Ölgemälde. Schon früh hatte er prägende künstlerische Begegnungen, so zum Beispiel mit dem im selben Ort vorübergehend evakuierten Tiermaler Renz Waller aus Mettmann.

Nach dem Schulbesuch absolvierte Römer von 1954 bis 1957 eine Maler- und Anstreicherlehre in Bad Berleburg und verzog anschließend nach Köln, wo er als Designer für Tapeten und Stoffe wirkte. Schon 1959 wurde er Leiter eines Tapetenentwurfateliers und gestaltete zahlreiche Landschafts- und Naturtapeten. In Köln erwarb dieser den Jagdschein und konnte fortan wunderbar die Jagd mit der Kunst vereinen. Er erhielt Inspirationen und fing Stimmungen auf dem Ansitz und der Pirsch ein, welche später meisterhaft in seinen Gemälden und Zeichnungen umgesetzt wurden. Die genaue Kenntnis der Anatomie und Verhaltensweise der Wildtiere erlangte Oswald Römer durch ständiges Beobachten und die Gabe des „genauen Sehens “ beim Aufenthalt in der Natur.

Nach 25 Jahren Tätigkeit in seinem erlernten Beruf verließ er nicht zuletzt auch auf Drängen von Freunden im Jahre 1981 letztendlich das Tapetenentwurfsatelier, wagte den Schritt in die Selbstständigkeit als Künstler.

1984 erwarb er ein altes Bauernhaus und verlegte ab 1985 seinen Hauptwohnsitz wieder zurück in die Heimat nach Bad Berleburg-Schwarzenau. Dort im Oberen Hüttental schuf er in einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert sein Atelier und fand hier die Ruhe und Nähe zur Natur um seine ausdrucksstarken, realistischen Kunstwerke schaffen zu können.

Oswald Römer erhielt 1995 aus der Hand des DJV-Präsidenten Dr. Gerhard Frank den DJV-Kulturpreis in München. Dies war, wie der Künstler selbst sagte, die größte Anerkennung seiner Werke. Zahlreiche, viel beachtete Ausstellungen machten ihn in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus bekannt.

Oswald Römer gewann viele Freunde, nicht zuletzt wegen seiner so besonderen warmherzigen und menschlichen Art. Sein plötzlicher Herztod am 27. Juni 1998, sechzigjährig, hinterlässt sowohl menschlich, wie auch künstlerisch eine große Lücke. Seine Originalwerke, die zahlreichen Illustrationen in Jagdzeitschriften und Büchern, Kalender und insbesondere der 1995 erschienene Bildband “ Meine Bilder “ lassen Oswald Römer jedoch nicht in Vergessenheit geraten.